multidigmen b0.1 unabhängigkeit
multimediale performance / AV-installation / komposition
uraufgeführt im rahmen von: fluten2 am 26.6.2003 im wiener wasserturm"
"die wahrnehmung eines organismus manifestiert sich in seiner bewegung, die bewegung bedingt dessen wahrnehmung.
ruckgekoppelte prozesse (circulus creativus) wie dieser bilden (multi-)stabile zustande (eigenwerte) aus, die auch nach dem einwirken von außeren storungen schnell wieder eingenommen werden. prozesse dieser art stellen die grundlage von leben dar."
(heinz von foerster)
die komposition – nur weil es ein dialog ist, ist es noch lange nicht interessant –
für 6 acteure, 6 lautsprecher und 6 fernseher im wasserturm/wien10 bei folgender anordnung: die acteure stehen verteilt auf der wendel-rampe im inneren des turms.
ton und bild werden mithilfe der technischen anlage voneinander getrennt und an zwei verschiedene orte der rampe ubertragen.
die acteure agieren frei in einem vorgegebenen zeitrahmen.
das grundthema der mono/multi-digmen kompositionsserie ist die beschaftigung mit zustandhafter musik.
prozesshaftigkeit wird aus der komposition ins nervensystem der zuschauer verlagert. "version β 0.1: unabhangigkeit" besteht aus 6 simultanen aber unabhangigen einzelperformances. der zusammenhang wird uber die technische anlage, das publikum und den besonderen raum des wasserturms hergestellt.
material:
- loops (eigenwerte, resonanzen) mit den themen:
instrument/ton
korper/rhythmus
storung⇔aufrechterhaltung eines zustandes
ziel/scheitern
- ereignisse (außere und innere storungen) mit den themen: eruption, innehalten, ablenkung, versehen/fehler
AV-installation – trennung von ursache und wirkung –
das aufsplitten der einzelperformances in einen bild- und einen ton – anteil unterstutzt die wahrnehmung des publikums: so kann man an einem punkt der rampe beispielsweise einen performer beobachtet der gerade eine lange pause macht, wahrend daneben auf einem fernseher das bild der aktion eines anderen zu sehen ist, und eine nahestehende box den ton eines weiteren acteurs ubertragt etc...
architektur – projektion von realitat –
die wendel-rampe im inneren des wiener wasserturms bietet ideale bedingungen fur diese performance: die grundflache – ein kreis – steht fur den loop, den hauptteil des musikalischen materials, gleichzeitig das symbol fur ruckgekoppelte prozesse.
die vertikale wird als zeitachse interpretiert.
so wie bei jedem loop der ausgangspunkt dem anfangspunkt entspricht, der aber zu einem spateren zeitpunkt erst wieder erreicht wird, so stellt auch jeder loop (kreis), der realisiert wird, eigentlich eine spirale im raum-zeit kontinuum dar.
publikumssituation – richtungen der zeit –
von jedem punkt der rampe ist immer nur ein ausschnitt der performance zu sehen.
das publikum hat dadurch die moglichkeit sich in diesem system in der zeit sowohl vorwarts als auch ruckwärts zu bewegen.
je nachdem, wie sich jeder einzelne zuschauer entscheidet seine perspektiven zu wahlen, entscheidet er sich auch fur seine personliche version der auffuhrung (realitat).
Ludwig Bekic - Saxophon
Thomas Berghammer - Trompete
Mariella Greil - Metallplatten
Bernadette Retier - Viola
Sonja Schmidlehner - Schläuche
noid - Cello
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